Ein Rückblick auf unsere 75-jährige Geschichte

Die drei Partner – BWV Bildungsverband der Versicherungswirtschaft (BWV), regionale Berufsbildungswerke sowie die Deutsche Versicherungsakademie (DVA) B arbeiten im Rahmen des Bildungsnetzwerks Versicherungswirtschaft eng zusammen.

Im Bildungsnetzwerk engagieren sich über 3.000 Führungskräfte und Mitarbeiter:innen der Assekuranz ehrenamtlich als Vereinsvorstände, Geschäftsführer:innen, Studienleiter:innen, Dozent:innen und in einer Vielzahl an Arbeitsgruppen rund um die Weiterentwicklung unserer Bildungslandschaft.

Hier eine Chronologie der Ereignisse

2024

Das BWV erhält den Zuschlag für ein vom BMBF und Europäischen Sozialfonds geförderten Projekt "Nachhaltigkeit in Versicherungs- und Beratungsberufen (NaVeBb)". Mit dieser Initiative will das BWV die haupt- und nebenamtlichen Ausbilder:innen in den Ausbildungsbetrieben dabei unterstützen, das für die Branche so bedeutsame und im Berufsbild verankerte Thema “Nachhaltigkeit” wirksam in das Handeln von Ausbilder:innen und Auszubildenden zu integrieren.   

2022

Nach 1996 und 2006 hat das BWV abermals auf der Grundlage der Studie Kompetenzlabor im Jahr 2016 die Neuordnung des Ausbildungsberufsbilds angestoßen. Die neugeordnete Ausbildung „Kaufmann/Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen“ kann in diesem Jahr in den Betrieben starten. 

2018

Das BWV lanciert das Lern- und Info-Portal “Discover Digital”, um die Versicherungsunternehmen dabei zu unterstützen, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Branche auf dem Weg in die digitale Transformation mitzunehmen.


2016

Mit der Studie “Kompetenzlabor – Welche Kompetenzen benötigt die Branche” richtet das BWV den Blick auf eine weitere Modernisierung der Aus- und Fortbildung und sorgt mit den Ergebnissen für eine breite Diskussion mit Vorständen, Führungskräften, Bildungsverantwortlichen und bildungspolitischen Partnern. 

2014

Mit einer weiteren groß angelegten Initiative - gut beraten – Regelmäßige Weiterbildung der vertrieblich Tätigen - führt die Branche auf freiwilliger Basis eine Weiterbildungsverpflichtung für die vertrieblich Tätigen im Umfang von 30 Stunden ein. Über 250.000 vertrieblich Tätige erhalten ein Bildungskonto und weisen ihre regelmäßige Weiterbildung darüber nach. 

2009

Der BWV Bildungsverband leistet mit MINT Assekuranz einen Beitrag zur bundesweiten Initiative “MINT Zukunft schaffen” zur Verbesserung der Fachkräftesituation in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik in der Versicherungswirtschaft. 


2008

Anschließend an die Neuordnung des Ausbildungsberufsbilds im Jahr 2006 stößt das BWV auch die Neuordnung der Fortbildung an, die passgenau für die Ausbildungsabsolventen zur Verfügung stehen soll. Die Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Fachwirt für Versicherungen und Finanzen/Geprüfte Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen Tritt in Kraft. Der BWV Bildungsverband unterzieht sich seit diesem Jahr erfolgreich der Qualitätssicherung nach DIN ISO 9001. 

2007

Die von der Branche selbst entwickelte Prüfung für Quereinsteiger in den Vertrieb wird auf der Grundlage der EU-Richtlinie für Versicherungsvermittlung (IMD) in eine gesetzliche deutsche Regelung überführt, die Versicherungsvermittlungsverordnung (VersVermV). Von nun an sind Industrie- und Handelskammern die zuständigen Prüfungsstellen. Das BWV arbeitet als Dienstleister für die Industrie- und Handelskammern im Interesse der Branche weiter an der Qualität der schriftlichen und praktischen Prüfung mit.  

2006

Nach 10 Jahren initiiert das BWV erneut die Modernisierung des Ausbildungsberufsbilds. In diesem Jahr tritt die Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen/ Kauffrau für Versicherungen und Finanzen in Kraft. Das BWV gibt dazu passend eine neue Lehrbuchreihe für die Berufsausbildung heraus.  


2005

Das BWV feiert die 100.000ste erfolgreich abgelegten Abschlussprüfung zum Versicherungsfachmann/zur Versicherungsfachfrau. Im gleichen Jahr ruft das BWV die Versicherungswirtschaft zur Einreichung innovativer Bildungsvorhaben für den InnoWard - Bildungspreis der Versicherungswirtschaft „InnoWard“ aus. 

2003

Der erste Bildungskongress der Deutschen Versicherungswirtschaft findet in Hannover gleich mit über 300 Teilnehmern statt und etabliert sich als jährlicher Treffpunkt der Bildungsverantwortlichen der Versicherungswirtschaft mit Themen am Puls der Zeit. Dafür sorgt ein ehrenamtlicher Programmausschuss. 

2001

Die Deutsche Versicherungsakademie (DVA) mit eigener Geschichte (Gründung 1949) wird als Gesellschaft der Verbände GDV, AGV und BWV aus dem Bildungsverband ausgegründet mit dem Auftrag, für und mit den Gesellschaftern branchenspezifische Bildungsangebote für die Versicherungswirtschaft mit bundesweit einheitlichen Standards und zeitgemäßen Lehr-/Lernmethoden (Lernplattform) auf hohem Qualitätsstandards zu entwickeln und auch unternehmensspezifisch anzubieten. 


2000

Für seine umfassende und wirksame Neuordnungsarbeit – von der wissenschaftlichen Vorbereitung zum Neuordnungsverfahren über die vorbildliche Implementierung hin zur Evaluation – wird dem BWV der erste Bildungspreis der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) verliehen. 

1998

Das BWV ist Initiator für eine Modernisierung der Fachwirt-Fortbildung. In diesem Jahr wird die Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Versicherungsfachwirt/Geprüfte Versicherungsfachwirtin neu aufgelegt.  

1996

Neuordnung des Ausbildungsberufs Versicherungskaufmann/Versicherungskauffrau - modern, kundenorientiert und bedarfsgerecht.


1992

Das BWV gibt die Lehrbuchreihe „Individualversicherung“ beim Verlag Versicherungswirtschaft heraus – ein umfassendes Standardwerk für die Berufsausbildung –und Fortbildung. 

1991

Die Branche erfindet eine Prüfung für ihren Versicherungsvermittler-Nachwuchs: Die Berufsbezeichnung „Versicherungsfachmann/-fachfrau (BWV)“ wird eingeführt, und Absolventen erhalten einen BWV-Ausweis. In der ersten Prüfung 1991 nehmen tausende angehende Versicherungsvermittler teil. Diese Initiative zur Selbstregulierung der Branche wird eine der größten Personalentwicklungsmaßnahmen der Versicherungswirtschaft werden. 

1990

Mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung engagiert sich Versicherungswirtschaft beim Einrichten neuer Versicherungsfachklassen in den neuen Bundesländern und gründet zahlreiche regionale Berufsbildungswerke, die ehrenamtlich bei den Bildungsaufgaben unterstützen.  


1989

Es erfolgt die Umgründung in Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e.V. als Berufsverband in der Rechtsform des eingetragenen Vereins.

1966

Der GDV und der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) errichten das Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft.

1952

Dieser Ausschuss wird in Berufsbildungsausschuss der Versicherungswirtschaft (BBA) umbenannt.


1949

Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft e.V. (später Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. – GDV) gründet den Ausschuss für Nachwuchs- und Berufsausbildungsfragen

1945

In der Gründungszeit der Bundesrepublik baut die Versicherungswirtschaft Strukturen auf, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus- und weiterzubilden - vom Berufseinstieg bis hin zur akademischen Ausbildung.

Vernetzt Bildung gestalten

75 Jahre Bildungsarbeit für die Versicherungswirtschaft

Aus der Branche für die Branche ist das Prinzip, das unsere Arbeit von Beginn an bis heute prägt. Prof. Dr. Frank Walthes, Vorstandsvorsitzender des BWV Bildungsverbands, in seiner Jubiläumsrede:

"Die gemeinsame Gestaltung der beruflichen Bildung ist der Schlüssel, um die Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich zu erweitern, positive Impulse für unsere Gesellschaft zu bewirken und letztlich die demokratischen Kräfte zu stärken."

Erfahren Sie mehr über die Geschichte des BWV Bildungsverbands. Kompakt in dreieinhalb Minuten erzählt:

  • Youtube Icon
  • 75 Jahre BWV Bildungsverband

Wir sagen Danke an alle Bildungsbegeisterten und an die weit über 1.000 ehrenamtlich Mitwirkenden – als Vereinsvorstände, Geschäftsführer:innen, Studienleiter:innen, Dozent:innen, Prüfer:innen und als Mitwirkende in zahlreichen Arbeitsgruppen und Ausschüssen –, mit denen wir  gemeinsam vieles erreicht haben. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Jahre mit Ihnen / mit Euch.

Weitere Informationen

* Quellennachweis der im Video verwendeten Bilder:

Entwicklung der Qualifikationen

Über 30 Jahre Vermittlerqualifizierung
Der Fachmann - gestern, heute und morgen


14. März 1991: Markus Bernhard, Makler aus Illerrieden bei Ulm, erhält als einer von 391 erfolgreichen Prüflingen seine Urkunde Versicherungsfachmann (BWV). Die Prüfungsnummer auf seinem Ausweis beweist, dass er vor allen anderen Prüfungsteilnehmern angemeldet wurde. Damit ist er der erste Vermittler in Deutschland, der den überbetrieblichen Abschluss erreicht und damit die umfassendste Personalentwicklungsmaßnahme der Deutschen Versicherungswirtschaft eingeläutet hat.

Zum Stand Januar 2016 wurden 211.340 Prüfungen abgenommen, 75,4 % davon erfolgreich.


Über 50 Jahre meisterliche Entwicklung

Die Anfänge
Die Versicherungswirtschaft war eine der ersten Branchen, die die Idee zu einer systematischen Fortbildung aus dem Handwerk ins Kaufmännische transferiert hat: „Vom Gesellen zum Meister“ wurde bei uns „vom Kaufmann zum Fachwirt“. Bis heute haben über 50.000 Menschen diese Fortbildung geschafft. Das sind 50.000 Menschen, die die Branche im mittleren und höheren Management erfolgreich machen. 

Erstmals wurde am 25. März 1971 von der Industrie- und Handelskammer des Saarlands in Saarbrücken eine Versicherungsfachwirte-Prüfung abgenommen, die alle 23 Absolventen des dortigen Abendlehrgangs mit Erfolg bestanden. Sie waren die ersten Versicherungsfachwirt:innen in der Geschichte der deutschen Berufsbildung.
(Auszug aus: 60 Jahre Berufsbildung in der Deutschen Versicherungswirtschaft, S. 62 f.) Im Jahr 1971 fanden weitere vier Prüfungen in Hamburg, München, Köln und nochmals in Saarbrücken mit insgesamt 165 Teilnehmern statt. Damit war der Anfang für eine bedeutsame Entwicklung gemacht. Der Initiator dieses neuen Bildungsweges Prof. Dr. Heinz Leo Müller-Lutz unterzog sich selbst 1972 in Detmold probeweise einer solchen Prüfung - natürlich mit Erfolg.

Die weitere Entwicklung
(Auszug aus: 60 Jahre Berufsbildung in der Deutschen Versicherungswirtschaft, Ebenda S. 80 und 82)

Das von der Versicherungswirtschaft geschaffene und von zahlreichen kaufmännischen Bereichen übernommene Erfolgsmodell des Fachwirts hatte seine wesentliche Rechtsgrundlage durch die Verordnung vom 16. März 1998 erhalten. Die erheblichen Strukturveränderungen des Marktes und die Notwendigkeit einer Anpassung dieser Bildungsstufe an den gewandelten Ausbildungsberuf machten eine Reform erforderlich.  

Sie fand ihren Niederschlag in der Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Fachwirt für Versicherungen und Finanzen / Geprüfte Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen vom 26. August 2008. 

Über 70 Jahre Ausbildung in der Versicherungswirtschaft

Die Anfänge
(Auszug aus: 60 Jahre Berufsbildung in der Deutschen Versicherungswirtschaft, S. 36 f.) 

Die Versicherungsbetriebe bildeten schon unmittelbar nach Kriegsende Lehrlinge aus, jedoch ohne staatliche Anerkennung eines einheitlichen Berufsbildes. Zur Behandlung dieses Themas wurde ab 1949 der Gemeinschaftsausschuss für Nachwuchs- und Berufsausbildungsfragen eingesetzt. 1951 folgte die Anerkennung des Berufs Versicherungskaufmann mit dreijähriger Lehrzeit.

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